Theorienbildung

Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt - Albert Einstein

Naturwissenschaftliche Betrachtungsweise zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht mehr fragt warum oder wieso Phänomene unserer Erfahrungs-Welt da sind, sondern sich darauf beschränkt, zu untersuchen, WIE diese Phänomene da sind, also wie sie funktionieren. Die Betrachtung kann auf zwei Arten geschehen:

1) Etwas zu beobachten und lediglich die Erscheinungweise zu beschreiben, ohne eine Erklärung darüber abzugeben. Dies ist die beschreibende Betrachtungsweise.

2) Ein System von Aussagen zu generieren, um die beobachteten Phänomene erklären zu können. Dies kann man als synthetische Betrachtungsweise bezeichnen.

Naturwissenschaftliche Arbeitsweise besteht nun darin, die vorliegenden Phänomene und Erfahrungen durch eine abstrakte Konstruktion, einer sogenannten Arbeitshypothese zu erklären. Diese Hypothese wird dann durch Experimente bzw. durch die Praxis erhärtet, modifiziert oder auch wieder verworfen. Übersteht die Arbeitshypothese diese Überprüfung, so nennen wir sie ein Modell. Wird dieses Modell durch weitere Experimente bzw. andere Wissenschaftler bestätigt, und sind sogar noch Voraussagen möglich, so haben wir eine Theorie vor uns stehen.

Der Fehler vieler Menschen und auch Wissenschaftler besteht darin Modelle bzw. Theorien (und damit auch die gesamte Wissenschaft) als Wahrheit zu betrachten.

Denn der Gödelsche Unvollständigkeits-Satz besagt, dass in einem beliebigen formalen System, das widerspruchsfrei ist, Sätze aufgestellt werden können, die innerhalb des Systems weder zu beweisen noch zu widerlegen sind.
Da sämtliche Wissenschaften formale Systeme darstellen, ist die Konsequenz, das wir gar nicht in der Lage sind, ein ALLES umfassendes formales bzw. symbolisches System zu kreieren. Was nach wie vor bedeutet, das zwar alles erfahrbar, aber nicht alles beschreibbar ist.


Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als Deine Schulweisheit sich träumen läßt - Johann Wolfgang von Goethe


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