Kastell Holten

Die Burg Holte (Holten)
Die alte Wasserburg der Herren von Holte ist die Keimzelle des Städtchens, wie die meisten niederrheinischen Landstädtchen auf eine Burg zurückgehen: Dinslaken, Moers, Orsoy und Anholt. Ihre Stadtpläne zeigen die Burg meist an einer Ecke des Ortes gelegen, seltener in der Ortsmitte.

Burgen wurden angelegt zum allgemeinen Schutz des Landes, besonders seiner Grenzen, zum Schutz wichtiger Flußübergänge und zur Sicherung der Handelsstraßen. Aber auch zur Verwaltung der Herrschaftsgebiete waren sie notwendig. So verdanken sie ihre Entstehung militärischen und verwaltungstechnischen Notwendigkeiten. Ursprünglich war die Burg Holten wohl eine alte Zufluchtsstätte, sie diente anscheinend nur zum Schutz gegen feindliche Annäherungen. Keinesfalls war sie zur Sicherung einer wichtigen Verkehrsstraße, eines Flußübergangs oder eines anderen strategisch wichtigen Punktes angelegt worden. Wie die alte Burgstätte ursprünglich aussah, ist leider nicht bekannt.

Die uns bekannte jetzige Wohnburg zeigt jedoch deutlich, daß ein künstlicher Erdhügel umbaut ist. Es ist deshalb zu vermuten, daß die alte Burgstätte jenen durch Ausgrabungen am Niederrhein bekanntgewordenen einfachen Turmhügellagen glich. Ausgrabungen im Jahre 1930 auf dem Gelände der Unterburg ergaben ein aufschlußreiches Bild. Meterdick war die Kulturschicht, die freigelegt wurde, durchsetzt mit Bausteinresten, Tierknochen, Gefäßscherben, Eisen- und Gewichtssteinen. Die Scherbenfunde und Gefäßreste geben leider keinen genauen Aufschluß über die Zeitstellung der Anlage. Sie reichen von der frühmittelalterlichen Zeit des 10. Jahrhunderts bis an die Neuzeit heran und bestätigen die Vermutung über das hohe Alter der Burg. Der Ausgrabungsbefund läßt den Schluß zu, daß im Laufe der Jahrhunderte immer wieder auf dem Burggelände gebaut worden war. Die erste und fast einzige Nachricht über die Baugeschichte der Burg stammt aus dem Jahre 1307.

Wie dieser Bau beschaffen war, läßt sich nur schwer aus den spärlich vorhandenen Aufzeichnungen und den Ergebnissen der Ausgrabungen von 1930 ersehen. Heute ist nur noch die Wohnburg erhalten. Umgeben von hochragenden Pappeln und der prächtigen, fast 1000jährigen Lindengruppe, vermittelt das Kastell dem Betrachter einen lebendigen Eindruck und läßt seine einstige Wucht und Schönheit erahnen. Es muß ein reizvolles Bild gewesen sein, das mächtige Haus inmitten der breiten Gräften (Wassergräben) liegen zu sehen. Heute sind die belebenden Wasserläufe, die einst den Rahmen der Burganlage umgaben, längst verschwunden; durch parkähnliche Anlagen ist das Bild der Umgebung wesentlich anziehender gestaltet worden. Aber immer noch ist und bleibt das Kastell das Wahrzeichen Holtens

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