Kaiserpfalz

Vor 1000 Jahren, war Kaiserswerth noch eine Insel im Rhein ( Werth = Insel ). Bis ins 13. Jahrhundert war Kaiserswerth Residenzstadt der deutschen Kaiser. Dann wurde der Ort für 100.000 Gulden an die Kölner verkauft.. 1767 dem Herzog von Berg in Düsseldorf zugeschlagen; 1929 nach Düsseldorf eingemeindet, zusammen mit Wittlaer und Angermund.

Eine großzügige Gabe ging im Jahr 1045 an den deutschen König: Heinrich III. erhielt vom Pfalzgrafen Otto Duisburg und Kaiserswerth als Geschenk. Damit rückte die Region am Niederrhein, bis dahin in den Streitigkeiten und Intrigen um die Macht im deutschen Reich oft unbeachtetes Grenzland, in den Mittelpunkt der machtpolitischen Interessen.
Kaiserpfalz : ( Pfalz = Palast, von dem lateinischen Wort palatium ). Die Ruine, die man heute besichtigen kann, war früher eine mächtige Burg, errichtet 1184 im Auftrag von Kaiser Barbarossa

Der Bau der Pfalz und der dreischiffigen Basilika wurden in Angriff genommen. Es waren die Jahrzehnte der Intrigen und Kleinkriege, des Machtkampfs jeder gegen jeden.
Kurz nach der Schenkung des Pfalzgrafen wurde Nimwegen, damals die regionale Kaiser-Metropole, von Herzog Gottfried dem Bärtigen in Schutt und Asche gelegt. Die Kaiserpfalz Kaiserswerth übernahm die Rolle als Nummer eins am Niederrhein. Heinrich III., gerade zum Kaiser gekürt, fühlte sich hier ebenso wohl wie seine Gattin Agnes, die ihm kurz vor seinem Tod den Thronerben gebar.

Zwölf Jahre ist der König alt, als er in Kaiserswerth gekidnappt wird. Vergeblich versucht der Junge, durch einen Sprung in den Rhein zu flüchten. Er wird aus dem Wasser gefischt.
Mit dem kleinen König Heinrich IV. als Faustpfand übernahm Agnes die Würde der Kaiserin und heizte damit die Auseinandersetzungen um die Macht am Rhein erst richtig an. Die Regentschaft der Witwe stach vielen, die um die Vorherrschaft im deutschen Reich buhlten, ins Auge. Ihren Sturz leitete der Kölner Erzbischof mit der trickreichen Kindesentführung von Kaiserswerth ein.

Heinrich IV. war schon als Knabe König. Zwölf Jahre ist er alt, als er mit Mutter Agnes im Jahr 1062 Kaiserswerth besucht und dort gekidnappt wird. Erzbischof Anno hat auf die kindliche Neugier gesetzt und mit einem prachtvollen Schiff an der Rheininsel Kaiserswerth angelegt. Mit der Aussicht auf eine Besichtigung wird der kleine Heinrich an Bord gelockt.

Kaum ist er auf dem Schiff, werden die Anker gelichtet, alle Leinen gelöst. Erschrocken springt der Junge in den Fluss. Ein sächsischer Graf, Engelbert von Braunschweig, wagt ebenfalls den Sprung in den Rhein, verhindert die Flucht und rettet den Zwölfjährigen vor dem Ertrinken.

Der Erzbischof verschleppt den armen minderjährigen König rheinaufwärts nach Köln. Die symbolträchtigen Kleinodien des Reiches, Kreuz und Lanze, werden von Gefolgsleuten des Erzbischofs aus der königlichen Kapelle in Kaiserswerth entwendet und ebenfalls nach Köln gebracht.

Kaiserin Agnes gab sich geschlagen, überließ ihren Widersachern die Macht. Der gekidnappte Sohn, im Kindesalter in Köln noch König von Erzbischofs Gnaden, emanzipierte sich vom Einfluss des Entführers. 1084 acht Jahre nach seinem legendären Bußgang nach Canossa wurde Heinrich IV. zum deutschen Kaiser gekrönt. 1105 wurde er gestürzt von seinem Sohn Heinrich V.

1174
Friedrich Barbarossa verlegte den Rheinzoll nach Kaiserswerth, um für den Neubau der Kaiserpfalz Mittel zu erhalten.

1184
Fertigstellung der Pfalz.

1567-77
Änderungen und Ergänzungen durch Kurfürst Salentin von Köln.

1702
Starke Zerstörung der Pfalz im Spanischen Erfolgekrieg

1838
Pfalz wird von der Stadtgemeinde Kaiserswerth übernommen.

1899-01 und 1902-04
Umfangreiche Ausgrabungen.

1907-08
Restaurierungsarbeiten.

1969-75
Sicherungs- und Restaurierungsmassnahmen

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