Villa Dickmann

Für die Familie des Formsandgrubenbesitzer August Dickmann errichtete der Recklinghauser Architekt Nebel 1901 - 1903 ein repräsentatives Wohnhaus. Die Villa mit ihren zahlreichen Aus- und Aufbauten und einfallsreichem Stuckdekor verbindet Formen der Spätgotik und des Jugendstils. Nach dem Vorbild des englischen Landhauses ist der Bau plastisch durchgeformt und auf malerische Vielansichtigkeit hin angelegt. Besonders auffällig sind der über drei Geschosse reichende runde Eckturm und die verschiedenen in Stuck oder Fachwerk ausgeführten Giebel. Unter der reichen Ausstattung sind die Jugendstilfenster im Treppenhaus besonders erwähnenswert. Ein Gitter im Barockstil mit reich verzierten Torpfosten umgibt den Landschaftsgarten.

Der Bau ist an der Straßenfront mit "Villa Gertrude" bezeichnet, und in den Plänen zur Baugenehmigung - die im Haus aufgehängt sind - tritt Dickmanns Frau als Bauherrin auf. Bemerkenswert ist somit, dass eine Unternehmervilla nicht von einem "Mann" gebaut wurde. Auffällig im Grundriss ist der viertelrund endende Gang, der aus der Halle an die Gartenseite führt und an dessen Ende die Toiletten liegen. Offensichtlich wollte man diese möglichst weit von den Wohnräumen entfernt unterbringen.

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